Eichhof-Newsletter 19/2008 - 24.August 2008

Hallo und guten Tag,
gleich vorweg: Das ist ein langer Newsletter mit vielen Fotos. Und eigentlich hätte er noch viel länger sein können, weil sich mittlerweile so viele Menschen aktiv als Autoren und Fotografen betätigen. An dieser Stelle herzlichen Dank dafür, Sie alle tragen dazu bei, dass der Newsletter so abwechslungsreich gestaltet werden kann. Weil jedoch nicht alles in diesen Newsletter aufgenommen werden konnte, wird der nächste Newsletter schon in wenigen Tagen folgen.

Olympische Freuden

Einen fantastischen fünften Platz belegte Max Hoff am vergangenen Freitag beim Kajak-Einer über 1000 Meter bei den Olympischen Spielen in Peking. Max' Vater, Paul Hoff, einer der Gründer des Eichhofs, und auch seine Schwestern Eva, die auf dem Eichhof wohnt, sind natürlich mächtig stolz. Diese Leistung beeindruckt auch deshalb, weil Max Hoff schon in einer anderen Sportart Weltmeister war, nämlich 2006 im Kajak-Wildwasserfahren, und darin war er 2007 auch Europameister. Aber diese Disziplin ist nicht olympisch - und so entschloss sich Max im vergangenen Jahr, auf das Streckenrennen umzutrainieren - so was hat es noch nicht gegeben. Es imponiert, dass er damit nun tatsächlich in die vorderen Ränge kam.

Stifterversammlung

Wie schon im Newsletter 17/2008 angekündigt, findet am Sonntag, 7.September, ab 18:30 Uhr die Mitgliederversammlung des Gründerkreises Eichhof im Haus der Begegnung statt. Eine Stunde zuvor, 17:30 Uhr, beginnt die 2.Stifterversammlung der Stiftung Eichhof. Der Vorstand der Stiftung wird dort über die bisherigen Stiftungseingänge und geplante Aktionen berichten.

Eichhofkreis fällt aus

Eigentlich war der nächste Eichhofkreis für den 2.September geplant. Schon wenige Tage danach gibt es aber Stifterversammlung und Mitgliederversammlung des Gründerkreises. Damit nicht zwei Termien innerhalb kurzer Zeit wahrgenommen werden müssen, findet der nächste Eichhofkreis am 11.November statt. Zuvor wird es noch einen separaten Termin geben, in dem Bilder und Berichte aus den Sommer-Ferienzeiten präsentiert werden. Der Termin steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekanntgegeben.

Rhythmusgruppe bei den Hebammen

Zum Auftakt des Hebammenkongress haben acht Teilnehmer/innen der Rhythmusgruppe um Jan-Philipp Tödte in der Stadthalle Bonn Bad Godesberg aufgespielt. Der Kongress ist eine jährliche Veranstaltung des Hebammenverbandes in NRW. An der Veranstaltung nahmen circa 500 Hebammen teil.
Die Teilnehmer/innen der Rhythmusgruppe waren

  1. Rolf Mittag
  2. Theresa Laurich
  3. Muriel Lauk
  4. Max Oehr
  5. Jessica Felten
  6. Martina Keuenhof
  7. Joana Tannhäuser
  8. Bastian Schürmann

Die Gruppe wurde von Claudia Steimel begleitet (Fotos). Die Gruppe hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und neben einer Spende auch viel Applaus geerntet.

Eichhofreiter starteten wieder auf Westernreitturnier

Von Manuela Göbel
Am 02.08.08 fand auf der Reitanlage der Familie Leckebusch in Nümbrecht- Geringhausermühle ein Westernreitturnier statt. Dort wurden auch Teilnahmeklassen für Reiter mit Handicap ausgeschrieben.
Für dieses Turnier bereiteten sich unsere beiden erfahrenen Turnierreiter Christina Krieger und Thomas Schneider wieder intensiv vor. Erfreulicherweise waren sie diesmal nicht alleine, denn wir konnten diesmal auch Nathalie Bloch noch in unserem Team begrüssen. Nathalie hat eine Woche im Rahmen des Eichhofferienprogramms auf der Reittherapieanlage von Frau Kramer verbracht. In dieser Woche zeigte Nathalie viel Begeisterung für die Reiterei und Interesse an der Aufnahme in unsere Turniergruppe.
Trotz großer Nervosität zeigte Nathalie ganz deutlich, dass sie auch mit ihrem starken körperlichen Handicap in der Lage ist ihr Pferd Nanjo alleine in verschiedenen Aufgaben kontrolliert zu reiten. Zu den geforderten Aufgaben gehörten die Gangarten Schritt und Trab, sowie punktgenaues Wenden, Anhalten und Rückwärtsrichten des Pferdes. Ihr Ritt beeindruckte Richter und Publikum sehr.

Thomas, Christina, Svenja und Manuela (v.l.), begleitet von Crispy, Nanjo und Spax

Thomas und Christina starteten diesmal in den beiden Turnierklassen Trail (=Hindernisparcours) und Horsemanship ( Westerndressur). Neu für beide Reiter an diesem Turnierstart war, dass sie ihre Aufgaben alleine (ohne Helfer an ihrer Seite) im Schritt und Trab bewältigen mussten.
Die Therapiepferde zeigten deutlich, dass sie dank ihrer guten Ausbildung auch in fremder Umgebung ihre Nervenstärke und Gelassenheit bewahrten. Sie bewältigten sehr professionell ihre besondere Aufgabe als Turnierpferde für Menschen mit Behinderungen. l Die Gestiken und Mimiken der Pferde konnte man deutlich mit den Worten "Sag mir nur annähernd was ich tun soll, ich versuche es irgendwie für Dich hin zu bekommen" übersetzen. Die Eichhofreiter erritten sich gute Platzierungen in beiden Klassen.
Unter tosendem Applaus des Publikums, zu dem auch eine größere Gruppe von „Eichhöflern“ gehörte nahmen alle Reiter ihre Schleifen bei der Siegerehrung entgegen, die sie auch stolz bei ihrer Ehrenrunde präsentierten.
Foto oben: Die Führzügelklasse mit Nathalie, Wolfgang, Robin, Eduard, Sebastian

Trail- und Horsemanship: Sieger Jens+"Hippie"+ Tobias+ Trainerin Christina, Sabine+" Gerry"+ Hildegard Kramer, "Lucky Billy" und ein Reiter der Führzügelklasse, Andrea+"Chicco", Benjamin+"Emma Lou", Thomas+Nanjo"+Svenja, Christina+"Crysta`s Pride"+ Manuela+ Spax, Joachim+"Lot of Surprise"+ Helferin
nicht auf dem Foto die Helferinnen Gurdun, Patrizia,Alexandra, Christine, Susanne und Hildgards Mann Erwin Kramer

Maximilian Jacobi

Von Maria Krämer, Mutter von Philipp, Haus 3
Wie oft fahre ich an dem romantisch aufragenden Berg der Klosterabtei St. Michael vorbei, wenn ich mich auf der Autobahn nach Hennef und zum Eichhof bewege. Nicht immer waren Benediktiner dort oben (seit 1065), es gab auch eine ordenslose Zeit im 19. Jahrhundert und diese steht mir neuerdings sehr vor Augen, wenn ich mich an dem schönen Blick von der Autobahn aus erfreue.
Wussten Sie schon, dass...
Maximilian Jacobi oben auf dem Abteiberg in Siegburg 1825 die erste Einrichtung für geistig Behinderte Menschen im Rheinland gründete. Als Arzt und Sohn eines bekannten Philosophen wurde er, nachdem die napoleonischen Truppen aus Siegburg verschwunden waren und Napoleon das Kloster St. Michael aufgelöst hatte, von den Preußen aufgefordert, dort oben eine erste "Irrenanstalt" der Rheinprovinz zu gründen. Jacobi schulte sich zunächst in anderen Einrichtungen und entwickelte dann eine neue Therapie: die Arbeitstherapie, wie er es nannte. Weben und Flechten und Gartenarbeit usw. wurden zur therapeutischen Beschäftigung. Jacobi beschäftigte sich in eingehenden Studien mit geistig und psychischen Problemen seiner Betreuten und schrieb ein Buch: Hauptformen von Seelenstörungen. Damit wurde er zum geistigen Vater der Psychiatrie.
Die Siegburger sind sehr stolz auf ihren Arzt und Denker, wie ich auf einer Museumsführung erfuhr. Sein Vater und er standen sogar im freundschaftlichem Briefwechsel mit Goethe: das ist es, was die Goethe Gesellschaft Siegburg trägt.
Maximilian Jacobi ist somit ein Vorreiter im Denken auch Rudolf Steiners, der am Übergang ins 20. Jahrhundert weiter nach therapeutischen Wegen für Seelenpflegebedürftige suchte.

Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Michaelsberg_Panorama.jpg

Eine Idee, ein Holzkästchen, ein Schraubenzieher …

Von Anna-Maria von Lossow
Es muß in der allerersten Gründungszeit der Lebensgemeinschaft Eichhof gewesen sein, als wir zwar den Eichhof schon gekauft hatten, aber danach kaum mehr über Geld verfügten, weil mit dem Kauf unsere Reserven ausgegeben waren. Alle Mitglieder wurden deshalb aufgerufen, sich etwas einfallen zu lassen, wie man zu Geld kommen könnte. Das war nicht so leicht zu bewerkstelligen, wir waren ja fast alle "nur" gelernte Behinderten-Eltern, hatten sonst aber doch sehr unterschiedliche Berufe und auch unterschiedliche Lebenserfahrungen. Aber eines hatten wir alle: Viel guten Willen.
Ideen hin, Ideen her, so etwas Richtiges wollte uns nicht einfallen. Schließlich gaben wir einer Werbe-Agentur den Auftrag uns zu helfen, denn professionelle Hilfe schien uns bald unausweichlich. Leider würde auch das wieder Geld kosten. Aber eine Mitarbeiterin dieser Agentur hatte einen "zündenden Einfall". Es gäbe schon so viele Spender-Bettel-Briefe, täglich erschienen sie in der Post, die meisten wanderten sehr schnell in den Papierkorb, oft ungelesen. Wir brauchten aber dringend Geld, und zwar jetzt.
Wir wollten ja den Eichhof als Lebensgemeinschaft für unsere behinderten Kinder aufbauen und mußten nun irgendwie mit unserem Ansinnen, Geld gespendet zu bekommen, zur Sache kommen. So wurde ein kleines Holzkästchen entworfen, und in der Holzwerkstatt in Schlitz-Sassen für uns hergestellt. Wie sah das Wunderding aus? An der Seite dieser Holzkästchen war in einer kleinen Röhre ein Mini-Schraubenzieher versteckt und mit einem kleinen Korken verschlossen. Mit Hilfe dieses Schraubenziehers konnte das Kästchen geöffnet werden. Drinnen lag ein Flyer, der über uns und unsere Bitte aufklärte und es war genügend Platz für eine Spende, große und kleine. Uns waren alle willkommen. Was war der Witz an der Sache? So ein Kästchen würde aller Erfahrung nach nicht gleich in den Papierkorb geworfen, sondern weckte die Neugierde, was da wohl drin sei.
Die hübschen kleinen Kästchen, wie Sie sie hier im Bild sehen, fanden zunächst großen Anklang, waren aber finanziell doch ein Fehlschlag wegen zu großer Herstellungs- und Versandkosten. Und außerdem wurde die Suche nach diesen besonders kleinen Schraubenziehern für uns zum Problem; aber wir fanden sie. Die Herstellung der Holzkästchen und die anschließenden Versandkosten waren viel zu hoch. Die Idee war also leider ein Schlag ins Wasser, und brachte uns nicht viel ein. Positiv gesehen kann man heute vielleicht sagen, daß es auch nur einer von vielen Umwegen war, die wir damals machten, ahnungslos und unerfahren im Aufbau einer solchen Lebensgemeinschaft wie sie der Eichhof heute ist. Und dennoch trugen alle diese Wege und Umwege bei zu dem Kitt, der uns Anfangs-Gründer zusammenschweißte und zum Teil noch bis heute fest zusammenhält, weil "die zündende Idee" allen Spaß gemacht hatte und es beim Verpacken und Frankieren ein Musterbeispiel für fröhliche Zusammenarbeit wurde.

Metaller on Tour 2008

Vom Team der Metallwerstatt
Zum Werkstattausflug der Metallwerkstatt 2008
Zum Grundverständnis der Metallwerkstatt gehört neben der Arbeit auch das soziale Zusammenleben der Werkstattgruppe. So ist der jährliche Ausflug ein fester Bestandteil unseres Jahresablaufes.
In den vergangenen Jahren wurden so die Troxler Werkstätten und der Wuppertaler Zoo, das Freilichtmuseum Kommern, die Familie einer betreuten Mitarbeiterin, das Ahrtal inklusive Sommerrodelbahn, sowie der Kölner Zoo besucht. Nach dem Ideensammeln in Rahmen der Erwachsenenbildung, entschieden wir uns für einen Besuch im Wildgehege Hellenthal mit der Greifvogelstation.
Gut gelaunt und voller Tatendrang starteten wir dann am 21.05.08 mit 3 Eichhof Bussen in Richtung Hellenthal. Dort angekommen schauten wir uns zuerst die Greifvogekvorführungen an. Dabei fanden wir besonders die Adler sehr beeindruckend. Diese flogen ganz nah über unsere Köpfe. Danach machten wir einen Rundgang durch den Park und schauten uns die dort lebenden Tiere an. Wir haben Rentiere, Hirsche, Rehe, Wisente, Wildpferde, Wildschweine, Bären, Ponys, Bienen und Ameisen beobachtet. Zur Mittagszeit fanden wir uns bei einem Imbiss mitten im Park ein, wo wir gemütlich zu Mittag aßen. Einige von uns nutzten dann noch den nahegelegenen Spielplatz. Am frühen Nachmittag machten wir uns wieder auf den Heimweg, und kamen fast pünktlich und müde wieder auf dem Eichhof an.
(Dieser Bericht wurde ebenfalls im Rahmen der Erwachsenenbildung vom Team der Metallwerstatt erstellt.)
Das Team der Metaller :
Kiran Afzal, Maik Becker, Peter Bröxkes, Diego Fischer, Jens Hehemeyer, Fritz Hoecker, Sandra Iven, Katja Junker , Nils Luther , Carolin Marcus, Max Oehr, Dorothea Reichert, Julia Reppermund, Nadine Seifert, Frederike Stein, Ansgar Voelkel, Nikolay Domke, Josef Steimel

Neues von den Mitarbeitern

Von Ulrich Lüking
Frau Simone Gebhardt(Foto) hat den Eichhof zu Ende Mai verlassen. Sie hat fast 6 Jahre lang im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung im DorfLaden erfolgreich mitgewirkt!Sie hat nun eine wohnortnähere Arbeitsstelle gefunden. Wir bedanken uns für ihre engagierte Mitarbeit und wünschen ihr für ihren weiteren Lebensweg alles Gute.

Frau Papenfuß-Sauerwein hat seit 1. Mai mit einem Stundenumfang von 25 Wochenstunden im Dorfladen begonnen. Sie hat berufliche Erfahrungen im Verkauf und der Gastronomie und hat das Cafe im DorfLaden schon mit viel Engagement mit auf den Weg gebracht. Herzlich willkommen auf dem Eichhof!

Seit dem 01. Juli ist Herr Tim Vehlewald(Foto) neuer Mitarbeiter mit einer Vollzeitstelle in der Landwirtschaft. Herr Vehlewald ist staatlich geprüfter Landwirt und bringt Erfahrungen in der biologischen Bewirtschaftungsweise mit. Ebenfalls Herzlich Willkommen auf dem Eichhof!


Das Zitat

Fühlt sich der Mensch nicht mit sicheren Fäden angegliedert an ein Göttlich-Geistiges, so müssen Wille und Charakter unsicher, uneinheitlich und ungesund bleiben.
von Rudolf Steiner

Newsletter: Beiträge erwünscht

Der Eichhof-Newsletter soll über aktuelle und künftige Aktivitäten auf dem Eichhof informieren - und je mehr mitmachen, desto häufiger und umfangreicher kann ein solcher Newsletter erscheinen. Wer selber einen Beitrag verfasst hat, schicke ihn bitte an newsletter at eichhof punkt org

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Termine

  • Sonntag, 7.September, Stifterversammlung, 17:30 Uhr
  • Sonntag, 7.September, Mitgliederversammlung Gründerkreis, 18:30 Uhr
  • Sonntag, 11.November, Eichhofkreis, 19 Uhr

Wenn nicht anders angegeben finden alle Veranstaltungen auf dem Eichhof statt.

Mit freundlichem Gruß

Michael Ziegert
für das Redaktions-Team
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Rückfragen ggfs. an newsletter at eichhof punkt org