Newsletter 10/2010 - 8.April 2010

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Osterfeier auf dem Eichhof

Das Osterfest wird auf dem Eichhof an Ostermontag gemeinsam gefeiert - und hier wird bei dem Wort "Feier" insbesondere an "feierlich" gedacht. Gemeinsam erlebten Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige im vollbesetzten Haus der Begegnung Momente der Besinnung. Darauf wurden sie schon mit einleitenden Gong-Schlägen hingewiesen. Den Gedicht-, Text- und Musik-Vorträgen merkte man an, dass alle Beteiligten sich in der Woche vor Ostern intensiv mit der Bedeutung des Festes auseinander gesetzt und viel Zeit in das Gelingen der gemeinsamen Feier investiert hatten. Christina Krieger trug einige Stücke auf der Querflöte vor, eine Gruppe von Bewohnern und Mitarbeitern trug eine Eurythmie-Übung vor und schließlich versammelte sich der Eichhof-Chor auf der Bühne und sang das "Halleluja". Organisiert wurde die Feier von Ingrid Morgenroth, die die Bedeutung in einem eigenen Text wach rief (siehen nächster Beitrag in diesem Newsletter).


Gedanken zur Osterfeier

Von Ingrid Morgenroth
Der Lauf der Sonne gliedert das Jahr deutlich in vier Jahreszeiten. Wir erleben zu Weihnachten die Weltenmitternacht und dieser polar gegenüberstehend in der letzten Juniwoche einen Sonnenhöhetag. Sonnentiefststand am 21. Dezember und Sonnenhöchststand am 21. Juni. Dazwischen im Frühjahr und Herbst die Tag- und Nachtgleiche, am 20. März und am 23. September. Zeiten in der sich das Spiel zwischen Sonne und Erde im Gleichgewicht befindet. Einen Niederschlag in der Natur finden die Jahreszeiten, durch das Sprießende und Sprossende im Frühjahr, das Blühende im Sommer, das Fruchtende im Herbst, und der erstorbenen Natur im Winter. Die Menschen haben das beobachtet und an den Wendepunkten des Jahreskreislaufes Feste gefeiert, welche ursprünglich einen mehr natürlichen Charakter hatten. Beispielsweise gab es im Frühjahr Fruchtbarkeitsriten, von denen in unserem heutigen Brauchtum noch immer das Ostereiersuchen – das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit – erhalten geblieben ist.
Als das Christentum kam hat es seine Feste in die Nähe dieser alten heidnischen Feste gesetzt. Es hat sich in die bereits vorhandenen Traditionen hineingestellt und sie mit neuen Inhalten gefüllt. Zu Weihnachten das Motiv der Geburt Christi, und an Ostern das Motiv von Tod und Auferstehung. Wir machen uns das nicht bewusst, aber das Christentum stellt eine radikale Erneuerung dar. Es reißt uns heraus aus den Naturzusammenhängen, will uns die Freiheit schenken, ist gedanklich jedoch schwer zu durchdringen. Manchmal hilft es, den Blick auf Übergangszeiten zu lenken. So pflegte das frühe Christentum eine ausgeprägte Engellehre. Wir finden einen Rest davon noch heute in dem Herbstesfest, das zu Ehren des Erzengels Michael gefeiert wird. Michael ist der Sonnenengel der gegen die Kräfte der Finsternis und des Niedergangs kämpft, sein Symbol ist das Schwert. Zu Weihnachten wird Gabriel wirksam. Er ist der Mondenengel und verkündet uns die Geburt des Christus, sein Symbol ist die weiße Lilie. Der Mond hat mit den Reproduktionskräften zu tun, und die weiße Lilie verkörpert die Reinheit und die Unschuld des neugeborenen Lebens. An Ostern wird Raphael wirksam. Er ist der Merkurengel und von ihm kommt der Impuls des Heilens. Sein Symbol ist der Merkurstab. Ein Stab um den sich zwei Schlangen winden. Jeder hat diesen Stab - den sich die Ärzte als Zeichen gewählt haben - schon gesehen. Der Stab stellt die Aufrechte des Menschen dar, die Schlangen das Gift, welches zum Heilmittel wird, wenn es von der Aufrechten beherrscht wird. Dieser Raphaelische Heilungsimpuls hat mich bei der Vorbereitung unserer Osterfeier stark bewegt hat. Christus ist der Heiland, der gekommen ist, um alles wieder Heil zu machen. Der durch seine Auferstehungstat die Ganzheit wieder herstellt. Integration heißt: "Wiederherstellung eines Ganzen". Aus diesen Gedanken heraus möchte ich unsere diesjährige Osterfeier gerne unter dem Motiv der Integration sehen. Möge dieses Motiv uns alle in diesem Jahr bei unserer täglichen Arbeit begleiten. Erst so bekommt eine Feier ihren Sinn, wenn sie darüber hinaus wirksam wird.

Entwicklung von Tonreliefen

Der Entwicklung von Tonreliefen hat sich eine neue Arbeitsgruppe verschrieben. Drei betreute Mitarbeiter werden von Roland Tepin im Rahmen eines Projektes auf dem Eichhof angeleitet, Tonreliefe sowohl nach eigenen wie auch nach vorgegebenen Vorstellungen zu erarbeiten. Tepin, der bei dem Projekt von Judith Winter unterstützt wird, verfolgt dabei das Ziel, dass die Mitarbeiter es lernen, individuelle Ideen zu realisieren - aber auch marktorientierte Dinge in Bezug auf die Ziele einer Werkstatt realisieren. Denn die Ergebnisse sollen auf dem Sommerfest am 20.Juni präsentiert, aber auch zum Kauf angeboten werden.
Insgesamt an fünf Samstagen sitzen die Aktiven jeweils vier Stunden zusammen. Tepin: "Beim ersten Mal haben wir erst ein wenig miteinander über die Inhalte des Projekts und unsere Vorstellung dazu geredet. Eine erzählte Geschichte gab uns einige Ideen für Reliefobjekte in Ton. Sie sollte uns anreizen, phantasievoll und mutig einfach etwas in Ton zu versuchen. Dies hat auch gut geklappt. Aus der Geschichte wurde nur ein Bild aufgenommen, aber alle haben phantasievoll Ihre Arbeit in Ton begonnen. Da wuchs ein Baum, ein Gesicht nahm Gestalt an, Herzen wurden in Ton 'lebendig', ein Pinguin traute sich in die warme Tonwerkstatt und sogar der 'Kölner Geißbock' sprang durch die Gegend."
"Ich wusste nicht, dass ich das kann", sagte am Ende des zweiten Treffens ein Teilnehmer sichtlich von sich selber beeindruckt. Tepin: "Nicht weil uns der Ton ausgegangen war, sondern um das was wir sehen zu übertragen, Proportionen zu erkennen und konzentriert zu arbeiten, wurde ausschließlich gezeichnet. Auf einem DIN A4 Blatt war in der oberen Hälfte eine Rose gezeichnet. Wir sollten nur diese Rose in die untere Hälfte genau abzeichnen.
Aber wie?
Wir unterteilten die schon gezeichnete Rose in 6 gleichgroße Felder. Diese 6 gleichgroßen Felder zeichneten wir nun in das untere Blatt. Mit Hilfe einer Schablone, die nur ein Feld sichtbar ließ, übertrugen wir nun die Teile der oberen Rose Feld für Feld nach unten. So war es schon einfacher und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen."

Über die weitere Arbeit im Rahmen des Projektes werden wir in einem zukünftigen Newsletter berichten.

Mucher Bau- und Umwelttage

Bei den Mucher Bau- und Umwelttagen ist in diesem Jahr auch der Eichhof mit einem eigenen Stand vertreten, auf dem wir unsere Werkstattprodukte präsentieren. Ausserdem wird auch das Spiel "cooling down" verkauft, das als Auftragsarbeit auf dem Eichhof produziert wird. Die Umwelttage finden am Wochenende, 15./16. Mai, in der Sporthalle Much am dortigen Schulzentrum, Schulstraße, statt. Insgesamt präsentieren sich dort rund 50 Unternehmen aus der Umgebung. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag um 13 Uhr.

Das Zitat

Wir feiern das Osterfest, das Auferstehungsfest, und haben längst aus der materialistischen Gesinnung heraus aufgehört, im Ernste die Auferstehung begreifen zu wollen. Wir machen volle Feindschaft mit der Wahrheit, und wir suchen uns alle möglichen Auswege, um statt der Wahrheit den Weltenspaß hereinzubekommen; den Weltenspaß – denn ein solcher wäre es zu nennen, oder ist es zu nennen, wenn die Menschen das Fest der Auferstehung feiern und der neueren Wissenschaft glauben, die selbstverständlich an eine solche Auferstehung niemals appellieren kann. Materialismus und Osterfest-Feiern, das sind zwei Dinge, die unmöglich zueinander gehören, die unmöglich nebeneinander bestehen sollten.
von Rudolf Steiner

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Termine

  • Dienstag, 11.Mai, 19 Uhr: Eichhofkreis
  • Sonntag, 20.Juni: Sommerfest auf dem Eichhof
  • Samstag, 26.Juni: Rock in den Sommer
  • Samstag, 15.August: Live Music Now
  • Samstag, 29.August: Traumsommernächte
  • Samstag, 18.September: Temporal Twins Quartett
  • Sonntag, 10.Oktober: Papagenos Glockenspiel
  • Sonntag, 7.November: Martinsbasar auf dem Eichhof

Wenn nicht anders angegeben finden alle Veranstaltungen auf dem Eichhof statt.

Mit freundlichem Gruß

Michael Ziegert
für das Redaktions-Team
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