Newsletter 30/2010 - 31.Oktober 2010

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Die chinesische Nachtigall: Das war's!

Vier vollbesetzte Vorführungen im Haus der Begegnung - das gab es noch nie. Die Erwartungen an die "Chinesische Nachtigall" waren hoch, hatten die Akteure doch ein Jahr lang geprobt. Und dann auch noch diese aufwendige Kombination aus Schauspiel, Eurythmie und Musik - ein so großes Kulturprojekt gab es auf dem Eichhof noch nie. Gestern war die letzte Aufführung zu erleben, und sie war auch zugleich die bestbesuchte. Bis zur letzten Minute drängten sich Besucher in den Saal, die Schauspielerinnen und Schauspieler mussten einige Zeit auf der Bühne hinter dem geschlossenen Vorhang warten, was das Lampenfieber natürlich deutlich steigerte. Dennoch verlief alles wieder sehr gekonnt, allen war die große Spielfreude deutlich anzumerken. In der Summe läßt sich sagen: Ein großartiger Erfolg!

Die chinesische Nachtigall: Im Fernsehen!

Ein exotisches Theaterstück, dargeboten von Menschen mit geistiger Behinderung? Da zeigte sich auch eine Fernseh-Redaktion sehr interessiert. Das "Lokalzeit"-Studio Bonn des Westdeutschen Rundfunks besuchte die Aufführung am Freitag, und zeigte am Samstagabend einen geradezu euphorischen Bericht. Unter der Überschrift "Behinderte spielen Theater" wurde ein über drei Minuten langer Beitrag gezeigt - für Lokalzeit-Berichte schon sehr lang. Und das Fazit der Redaktion: "Herausgekommen ist eine einzigartige, beeindruckende Aufführung". Na, da dürften ja alle Beteiligten ruhig mal ein wenig stolz sein!

Wer den Fernsehbeitrag verpasst hat, der kann ihn noch eine Woche lang im Internet sehen, klicken Sie dazu auf den folgenden Link:
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/lokalzeit_bonn.xml
Klicken Sie in der Liste unter dem Video auf "Behinderte machen Theater [03:16 min]", um den Film zu starten.
Beachten Sie, dass der WDR (aus rechtlichen Gründen) den Beitrag nur bis zum Freitag, 5.November, online hält.

Die chinesische Nachtigall: In der Foto-Galerie

In der Foto-Galerie des Eichhofs im Internet finden sich in unregelmäßigen Abständen neue Alben, beispielsweise zum Sommerfest oder Martinsbasar. Zu den Aufführungen der "Chinesischen Nachtigall" gibt es nun gleich vier Alben:

Die Akteure
Portraits der Beteiligten

Hinter der Bühne
Die Akteure bei der Vorbereitung auf die Aufführung

Die Aufführung (Langfassung)
Fast 160 Bilder - da sollten Sie schon etwas Zeit mitbringen, wenn Sie sich das Album anschauen möchten. Dafür werden Sie mit vielen schönen Detail-Aufnahmen belohnt.

Die Aufführung (Kurzfassung)
Hier finden Sie eine Auswahl der schönsten Bilder der Aufführung.

Rückblick auf sechs Jahre gemeinsames Basteln

Von Waltraud Flemming
Über ehrenamtliche Arbeit muss man nicht reden, man muss sie tun! Nach der Devise haben wir uns vor sechs Jahren zusammengefunden und den Handarbeits- und Bastelkreis gestartet. Als ehrenamtliche Betreuer mit von der Partie waren Frau Beileke (Mutter von Manuela aus Haus 9), Frau Etzenbach (Schwester von Martina aus Haus 9), Frau Böttcher (Tante von Stefan aus Haus 2), Frau Düsterhöft (Schwester von Horst aus Haus 9), Frau Iglauer-Nister (ehemalige Lehrerin der Paul-Kraemer-Schule, die Horst aus Haus 9, Ilona aus Haus 1, Andrea aus Haus 5 und Claudia aus Haus 3 von der Vorstufe bis zur 10 Klasse als Lehrerin begleitet hat)sowie mein Mann Rolf und ich (Eltern von Horst aus Haus 9).
Regelmäßig trafen wir uns alle 4 Wochen samstags in den Räumen der Förderstufe mit 2 Gruppen von je 6-10 Eichhöflern, um gemeinsam über gut eine Stunde dem Jahres- und Festtagsrhythmus angepasste Bastel- und Handarbeiten zu fertigen.
Für diese schönen Stunden war immer viel Organisations- und Vorbereitungsarbeiten erforderlich. Zum Beispiel galt zu verabreden, wer mit wem fährt, wo wir uns zur Weiterfahrt zum Eichhof treffen, wer die Eichhof–Bewohner informiert und – ganz wichtig: was wir beim nächsten Treffen basteln wollten.
Die Arbeitsteilung in unserer Bastelgruppe war meist klar geregelt: Frau Düsterhöft und Frau Iglauer-Nister schlugen aus ihrer beruflichen Erfahrung die nächsten Bastelarbeiten vor, mein Mann musste dann die Rohmaterialien beschaffen und die nötigen Vorarbeiten leisten. Außerdem war er Fahrer und „Mädchen für alles“. Wir anderen standen den Betreuten während der Arbeitsstunde mit Rat und Tat zur Seite.
In den sechs Jahren haben wir mit unseren Eichhöflern sehr viele nette Dinge gefertigt, wie ein kleiner Einblick in unser jahreszeitliches Bastelrepertoire beweisen mag:

  • Karneval: Musikinstrumente herstellen wie Rasseln aus div. Material (Kronkorken, Perlen, usw. ) oder Regenmacher aus langen Papprohren. Karnevalsmasken ausschneiden, bemalen und mit Glitzer schmücken.
  • Ostern: Osterkörbe herstellen, Ostereier gefärbt, bemalt und beklebt

  • Frühling: Frühlingsblumen gebastelt und bemalt, Frühlingsbilder gemalt
  • Sommer: Sand gefärbt und in Dekoflaschen geschichtet, bunte Schleuderbälle aus Papier und Lumpen gefertigt, Schiffe aus Styropor bemalt und schwimmen lassen, Grußkarten mit Blumenmotiven bemalt.
  • Herbst: Tisch –und Martinslaternen gebastelt, Perlenketten aufgezogen, Ketten aus Kastanien, Eicheln, Hagebutten und Strohhalmen gebastelt.
  • Winter: Kleine Weihnachtsgeschenke für die Eltern gebastelt, Tannenbäume gesägt und bemalt, Schneemänner aus Watte und div. Materialen hergestellt.

Es hat uns allen immer viel Spaß gemacht. Wir haben unsere Betreuten kennen gelernt mit ihren Fähigkeiten, ihren Eigenheiten und ihrem Willen. Man könnte über jeden Eichhöfler lang erzählen, stellvertretend hier nur ein Satz zu Nadine aus Haus 8: Wenn Nadine mit der Arbeit fertig war, nahm sie diese an sich und gab sie unter keinen Umständen mehr her- es war doch ein Geschenk für Mama! Manchmal standen uns Tränen in den Augen, wenn wir die Zufriedenheit, Glück und Stolz bei unseren Betreuten sahen. Das war ausreichend Dank für unsere Arbeit.
Die Zeit fordert Tribut. Aus Alters- und Gesundheitsgründen können wir leider die schöne Arbeit mit unseren Betreuten nicht weiter machen. Das wahrscheinliche Ende unserer samstäglichen Bastelgruppe ist sehr schade und tut uns, wahrscheinlich auch unseren Betreuten, sehr weh. Eine Hoffnung bleibt:
Vielleicht konnten wir mit diesem Artikel neue ehrenamtliche Betreuer von der Idee des gemeinsamen Bastelns überzeugen, die unsere Arbeit weitermachen. Hierzu würden wir natürlich gerne Starthilfe geben. Die Arbeit lohnt sich und macht Freude, weil unsere Betreuten uns dabei viel zurückgegeben haben. Scheuen Sie sich daher nicht, und rufen Sie mich an unter 02238/7760.

Das Zitat

Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
von Franz Kafka, österreich-ungarischer Schriftsteller, 1883-1924, gefunden von Gunhild Kiomall

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Termine

  • Sonntag, 7.November, 12:00 bis 17:00 Uhr: Martinsbasar auf dem Eichhof

Wenn nicht anders angegeben finden alle Veranstaltungen auf dem Eichhof statt.

Mit freundlichem Gruß

Michael Ziegert
für das Redaktions-Team
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